Ursache und Entlastung finden mit Stumpfstrümpfen
Die Form des Stumpfes verändert sich gerade nach einer Amputation stetig. In der Zeit, in der die Belastung des Beines in der Prothese beginnt, dies können 6 bis 12 Monate sein, ist hier eine ständige Anpassung gefragt. Eine Kompressionsbehandlung sowie Anpassung des Schaftes durch den Orthopädietechniker muss hier gut abgestimmt sein.
Wenn der Stumpf mit einer Prothese ausgestattet wurde, verliert er sein Volumen aufgrund einer abklingenden Schwellung und des Verlustes an Muskulatur. Das Volumen von Unterschenkelprothesen und Amputation des Knies kann durch Zusatz eines Strumpfes zwischen Stumpf und Softsockel ausgeglichen werden. Sobald aber zu viele Baumwollstrümpfe ins Spiel kommen muss die Prothese neu angepasst werden. Bei einer Oberschenkelprothese jedoch kann das Volumen nicht einfach so ausgeglichen werden, die Prothese muss dann neu angepasst werden. Passformprobleme durch mangelnde Haftung der Prothese, durch zu engen oder zu großen Schaft führen dazu, dass der Stumpf die Hebelkontrolle über die Prothese verliert und zusätzlich Reibung und Schmerz verursacht.
Tragekomfort und Gangsicherheit ist gegeben, wenn die Verbindung zwischen Anwender und Schaft möglichst gut ist und Volumenschwankungen ausgeglichen werden können. Die Haut als empfindliches und bewegliches Organ kann jedoch nicht so leicht nach Maß behandelt werden. Jeder Anwender bringt andere Voraussetzungen mit. Generell muss ganzheitlich erfasst werden wo es Unterstützung braucht. Die Beschaffenheit der Haut, des Muskelgewebes und der Gelenke ist dabei zu betrachten. Hier braucht es Absprache mit dem Physio- und Ergotherapeuten, der die richtige Therapie einleitet um einen Heilungsprozess und eine gute Grundlage für die Tragbarkeit einer Prothese zu schaffen. Neben den Maßnahmen der Therapie und Orthopädietechnik gibt es den Strumpf als einfaches Hilfsmittel.
Betrachten wir wie der Strumpf bei Volumenschwankungen helfen kann
Die Fähigkeit des Stumpfes, Volumenschwankungen wirkungsvoll auszugleichen, ist grundlegend, um eine Prothese bequem und sicher zu tragen. Mit Stumpfstrümpfen gibt es einfache Möglichkeiten, die im Tagesverlauf auftretenden Volumenschwankungen auszugleichen und sicherzustellen, dass die Passform dauerhaft bequem bleibt. Das Textilgewebe Frottee mit seinen langen Schlingen, welche ein größeres Volumen ergeben kann, hat sich hier als das bewährte Textil erwiesen. Bei Stumpfstrümpfen eignet sich der geschlungene Stoff hervorragend zum Volumenausgleich zwischen Stumpf und Schaft (gerade durch Stumpfveränderungen) und für eine gute Polsterung. Das Ziel ist mehr Komfort, leichtes und weiches Tragegefühl sowie das vermeiden von Schwitzen.
Gleichzeitig kann Frottee viel Flüssigkeit aufnehmen. Die Verdunstung von Flüssigkeit über die Haut dient dem lebenswichtigen Temperaturausgleich. Ein Bein umfasst ca. 23 % dieser Verdunstungsoberfläche. Nach einer Beinamputation muss die verringerte Hautoberfläche nun diese Funktion übernehmen. Dies erklärt vermehrtes Schwitzen der Prothesenträger. (Quelle: www.ergo-mhl.de)
Die Strümpfe sind mit und ohne Loch erhältlich, in verschieden Stärken, Größen sowie Längen. Neu sind auch Produkte die die Haut vor Reibung, Scherkräften und Abschürfungen schützten sollen. Dabei wird der Schutz unter dem Liner (Gel, Silikon, Polioform) angezogen, ohne einen neuen Schaft zu erfordern.
Weitere Informationen
zu den verschiedenen Stoffen, die für den Volumenausgleich verwendet werden können